Gelebtes, geliebtes Amazonien
Forschungsreisen im brasilianischen Regenwald zwischen 1940 und 1962
München 2007, geb., Großformat, 228 Seiten, 227 Abb. Siolis Ansatz war schon sehr früh nicht nur auf limnologische Fragen beschränkt, sondern er hat die Gewässer als Teil eines großen bio-logischen Netzes verstanden. „Die limnologische Forschung in Amazonien hatte damit den Rahmen der Beschränkung auf die Gewässer gesprengt und den Blick auf die zugehörigen terrestrischen Bezirke gelenkt. Da erhebt sich nun die Frage: Wie kann solch hoher üppiger Wald auf so armen Böden wachsen, und das noch dazu schon seit Hunderttausenden und gar Millionen von Jahren? Die Antwort besteht in der Feststellung des geschlossenen, ständig wiederhol-ten Kreislaufs derselben Nährstoffe durch die unzähligen Organismen, Pflanzen wie Tiere wie Mikroben, des amazonischen Wald-Ökosystems bei gleichzeitiger, möglichst vollständiger Vermeidung von Nährstoffverlusten, die aus den Böden heraus nicht wettgemacht werden können. Der Wald wächst also nicht a u s dem Boden heraus, sondern nur a u f ihm, benutzt ihn fast nur zu seiner mechanischen Fixierung. Nur die alleroberste, etwa 20-30 cm dicke Bodenschicht ist in den Kreislauf der Nährstoffe einbezogen.“
Autor | SIOLI, H.: |
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Sprache | Deutsch |